Modul –
Mehrsprachigkeit

Einführung
Mehrsprachiges Aufwachsen
Mythen und Fakten
Selbstreflexion
Handlungsansätze für die Praxis
Weiterführende Praxisideen
Quiz
Quellen

Hallo, wir freuen uns sehr, Sie wiederzusehen! Wir haben in den bisherigen Modulen bereits eine Menge zu dem Healing Classrooms- Ansatz erfahren und gemeinsam einige Ideen erarbeitet, wie der Ansatz in die Praxis umgesetzt werden kann. Als pädagogische Fachkraft haben wir die Aufgabe, die Kinder bestmöglich in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Ein wesentlicher Baustein in diesem Module ist die Identitäts- und Sprachentwicklung bzw. der Spracherwerb. Gemeinsam werden wir erkunden, wie wir sie dabei bestmöglich unterstützen können. Zu diesem Thema bringe ich aus meiner bisherigen Erfahrung bereits einiges an Vorwissen mit, das ich gerne mit Ihnen teilen möchte.

Deutsch als Zweitsprache (DaZ)

Deutsch als Zweitsprache (DaZ): Im klassischen Ansatz von Deutsch als Zweitsprache liegt der Schwerpunkt auf dem Erwerb des Hochdeutschen, wobei die Mehrsprachigkeit der Kinder eine zunächst untergeordnete Rolle spielt. Natürlich müssen die Kinder die Möglichkeit haben, einen qualitativ und quantitativ ausreichenden Input in der Zielsprache Deutsch zu erhalten, um ihren Bildungsweg ohne Nachteile zu beschreiten. Gleichzeitig ist es aber ebenso wichtig, die Kinder mit einem ressourcen- und stärkenorientierten Blick wahrzunehmen und die außerhalb der Bildungsinstitution gelebte Mehrsprachigkeit der Kinder zu berücksichtigen. Der zweite Aspekt wird in diesem Ansatz leider nicht genügend berücksichtigt.

Translanguaging

Translanguaging-Ansatz: Die Familiensprachen sind ein wesentlicher Teil der Identität der Kinder und haben einen wesentlichen Einfluss auf ihre soziale, emotionale und kognitive Entwicklung. Den Ausgangspunkt des Translanguaging-Ansatzes bildet die Integration der Familiensprachen in den pädagogischen Alltag und die Wertschätzung kultureller und sprachlicher Vielfalt. Im Mittelpunkt des Ansatzes steht die lebensweltorientierte, kreative und selbstbestimmte Nutzung des sprachlichen Repertoires, wobei mehrsprachige Interaktionen ebenso wie einsprachige Interaktionen als wertvolle Lernsituationen betrachtet werden.

Aicha: In diesem Modul werden wir uns mit theoretischen Grundlagen und praktischen Ansätzen der Mehrsprachigkeit auseinandersetzen. Der Translanguaging-Ansatz bildet dabei eine wichtige Perspektive. Los geht`s!

➡️ Gehen Sie bitte zum 2. Lernabschnitt "Mehrsprachiges Aufwachsen" im Menü auf der rechten Seite.

Aicha: Die Forschung belegt, dass Kinder beim Zweitsprachenerwerb in diesem Alter sehr ähnliche Phasen durchlaufen, wie auch beim Erstsprachenerwerb. Der Spracherwerb ist jedoch auch bei dem Erwerb der Erstsprache ein höchst individueller Prozess, sodass die abgebildeten Grenzsteine lediglich als grobe Orientierung für Erfolge und nächste Schritte in der Sprachentwicklung dienen können. Klicken Sie auf die einzelnen Grenzsteine, um mehr zu erfahren!

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0-6 Monate Sprachkontakt

Zunächst Irritation, da Sprachkompetenz aus Erstsprache nicht ohne weiteres übertragen werden kann

Versuch bereits erworbenes Sprachwissen der Erstsprache in die Zweitsprache zu transferieren

Intensives Zuhören

U. Schweigephase/silent period

Bereits nach wenigen Monaten Mehrwortäußerungen möglich

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Nach 6 Monaten Sprachkontakt

Wesentliche Satzstrukturen bereits erworben

Kurze Sätze können gebildet werden „Ich auch machen.“

Zunehmend korrektere Grammatik

Deutliche Zunahme des Wortschatzes

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Nach 12 Monaten Sprachkontakt

Richtige Stellung der Wörter im Satz, u.a. Verb an zweiter Stelle

Aufbau eines Genussystems, zunächst nur Unterscheidung zwischen maskulin, feminin

Verwendung des Nominativs, darauffolgend Akkusativ

Formulierung einfacher W-Fragen

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Innerhalb von 18 Monaten Sprachkontakt

Kinder beherrschen komplexe Satzstrukturen, bspw. Bildung von Nebensätzen

Verwendung von Artikeln

Selbstwertgefühl

Sprache und Sprechen hängen eng mit unserem Selbstwertgefühl und unserer Identität zusammen. Binden wir Mehrsprachigkeit in unseren Einrichtungen ein, machen Sprachen sichtbar und fördern das Sprechen in verschiedenen Sprachen aktiv, kann dies einen positiven Einfluss auf das Selbstwertgefühl der Kinder haben. Darüber hinaus ist ein gutes Selbstwertgefühl in allen Sprachen die Grundlage, um sich für die neue Sprache zu öffnen und sie aufzunehmen. Es gilt somit, das Selbstwertgefühl in Bezug auf alle Sprachen, die Erst- und die neu zu lernende Sprache zu stärken.

Zugehörigkeitsgefühl

Ebenfalls ist die erlebte Zugehörigkeit ein wichtiger Baustein beim Spracherwerb. Julie Argyro Panagiotopoulou beschreibt, dass sich im Bildungseinrichtungalltag sehr gut beobachten lässt, dass sich Kinder in der Regel bemühen, mit Gleichaltrigen und den Bezugspersonen in den Austausch zu kommen. Sie wollen am Geschehen teilhaben. Die erlebte Zugehörigkeit der Kinder sei hier der Schlüssel zur Partizipation, zur (neuen) Sprache und so auch zur mehrsprachigen Bildung.

Sprache ist daher nicht der Schlüssel für Teilhabe und Partizipation, sondern umgekehrt – Erlebte Zugehörigkeit und Teilhabe an Kommunikation sind die Schlüssel für den Spracherwerb.

➡️ Gehen Sie bitte zum 3. Lernabschnitt "Mythen und Fakten" im Menü auf der rechten Seite.

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie die Informationen, die wir aus den Medien, von Freund*innen und Familie oder von Kolleg*innen erhalten, unsere pädagogische Haltung beeinflussen können? Aus diesem Grund ist eine Auffrischung unserer Kenntnisse von Zeit zu Zeit sinnvoll. Im Folgenden befassen wir uns mit einigen allgemeinen Fragen und Fakten im Zusammenhang mit der Mehrsprachigkeit. Jetzt beginnt der Faktencheck!

Antwortmöglichkeiten:

  • ca. 10 %
  • ca. 15 %
  • ca. 20 %
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In Deutschland wachsen 20 Prozent der Kinder mehrsprachig auf. Etwa jedes fünfte Kind in Deutschland spricht zu Hause eine andere
Sprache als Deutsch.

Quelle: https://www.pedocs.de/frontdoor.php?source_opus=19873

Antwortmöglichkeiten:

  • Codeswitching
  • Sprachdefizit
  • Halbsprachigkeit
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Aicha: Codeswitching, das sogenannte Mischen mehrerer Sprachen, wie in dem Satz „Ben brezel yemek istiyorum“ (Ein Satz mit türkischem Satzbau und türkischen und deutschen Wörtern), ist ein wesentlicher Teil der Mehrsprachigkeit. Beim Codeswitching geht es um den kreativen Einsatz des sprachlichen Repertoires durch mehrsprachige Kinder, die sich sowohl in verschiedenen Sprachen als auch in mehreren Sprachen gleichzeitig bewegen können. Da mehrsprachige Kinder von Anfang an oder ab einem bestimmten Alter mit mehreren Sprachen in Kontakt kommen, werden sie diese von Situation zu Situation und von Sprecher zu Sprecher variieren. „Mehrsprachige Kinder können mehr- oder quersprachig handeln, um zu lernen und sich mitzuteilen.“ In diesem Sinne ist es wichtig zu berücksichtigen, dass mehrsprachige Interaktionen ebenso wertvolle Lernsituationen für Kinder darstellen, wie einsprachige Interaktionen.

Antwortmöglichkeiten:

Die Ankunftszeit, die viele Kinder durchleben, wenn sie ohne deutsche Sprachkenntnisse in die Bildungseinrichtung kommen

Eine Phase, in der Kinder hauptsächlich aufgrund einer emotionalen Überforderung, wenig mit Gleichaltrigen interagieren und deshalb weniger sprechen.

Kinder im Vorschulalter, die in den nächsten Monaten in die Schule kommen und deshalb unter Stress stehen

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Sam: Kinder, die neu in die Kita kommen und bisher eine andere Sprache als Deutsch gelernt haben, erleben oft eine „silent period“, die als „stille Zeit“ übersetzt wird. Diese individuelle Phase der intensiven Aufnahme der deutschen Sprache findet vor der aktiven Sprachproduktion statt und kann von mehreren Wochen bis zu einem halben Jahr dauern. Während dieser Zeit konzentrieren sich die Kinder auf das Hörverstehen und drücken ihre Wünsche und Gefühle entweder nonverbal oder in ihrer Muttersprache aus. An dieser Stelle ist es wichtig, sich die Frage zu stellen, ob und inwieweit das Verhalten des Kindes von dem sprachlichen Kontext abhängig ist, um das Kind bestmöglich in seiner sprachlichen, sozialen und emotionalen Entwicklung zu unterstützen.

Die Silent Period hat einen großen Einfluss auf die Partizipation von Kindern und ihre Möglichkeit, den eigenen Willen zum Ausdruck zu bringen. Daher ist es in dieser Phase besonders wichtig, dass Kinder die Wertschätzung und Anerkennung ihrer Herkunftssprachkenntnisse erleben, und dass sie sowohl bei Auswahl- und Entscheidungsprozessen als auch bei der Einreichung ihrer eigenen Vorschläge unterstützt werden.

 

Reflexion

Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit, um zu überlegen, wie die Partizipation von Kindern während der Silent Period gestärkt werden kann. Diese Frage kann auch einen guten Ausgangspunkt für die Diskussion im Team und die Verankerung von Förderansätzen für die Eingewöhnungszeit im Bildungseinrichtung-Alltag darstellen.

Antwortmöglichkeiten:

Die Sprachkenntnisse, der in der Kommunikation genutzten Sprachen müssen mindestens den Niveau B1 oder höher entsprechen.

Für die Bezeichnung Mehrsprachig wird kein spezifisches Sprachniveau vorausgesetzt.

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Sam: Um als mehrsprachig zu gelten, wird kein bestimmtes Niveau festgelegt. Das Entscheidende Kriterium ist lediglich, dass Kinder mehrere Sprachen in der Kommunikation nutzen. An dieser Stelle ist es wichtig zu betonen, dass auch das Verstehen einer Sprache (ohne sie zu sprechen) zur Kommunikation gehört.

Antwortmöglichkeiten:

  • Ja
  • Nein
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Aicha: Der Spracherwerbsprozess kann bei mehrsprachigen Kindern in bestimmten Phasen langsamer verlaufen als bei einsprachigen Kindern. Ebenso kann es sein, dass der Wortschatz in einer der erlernten Sprachen, verglichen mit einsprachigen Kindern kleiner ist. Tatsächlich verfügen mehrsprachige Kinder in fast allen Fällen über einen größeren Wortschatz als einsprachige Kinder, der sich jedoch auf zwei oder mehr Sprachen verteilt. Dies ist aber nicht auf eine Überforderung der Kinder zurückzuführen!

Ein geringerer Wortschatz in einer der erlernten Sprachen kann auf die Sprachkontaktdauer und die Qualität des sprachlichen Inputs in dieser Sprache zurückgeführt werden. Auch bei einsprachig aufwachsenden Kindern kann dies der Fall sein. Schließlich ist Mehrsprachigkeit kein Hindernis für eine erfolgreiche Sprach- und Kommunikationsfähigkeit.

Antwortmöglichkeiten:

  • Ja
  • Nein
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Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Sprachstörungen bei einsprachigen Kindern genauso häufig auftreten wie bei mehrsprachigen.

Antwortmöglichkeiten:

  • Richtig
  • Falsch
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Ich habe in meiner Arbeit immer wieder die Erfahrung gemacht, dass das Sprechen von Sprachen unterschiedlich bewertet wird. Mehrsprachiges Aufwachsen, beispielsweise mit Englisch, wird positiv betrachtet, während andere Sprachen abgewertet oder sogar als hinderlich für den Erwerb einer neuen Sprache angesehen werden.

Diese Vorannahmen sind nicht nur falsch, sie können auch einen nachhaltigen negativen Einfluss auf Kinder, ihre Familien und unsere Beziehung zu ihnen haben. Denn Kinder und Familien sind für derartige Bewertungen sehr sensibel. Es ist wichtig, wie wir als Fachkräfte auf die Familiensprachen der Kinder reagieren. Negieren, ignorieren oder werten wir diese ab, so ist es für das Kind, als würde ein Teil seiner Identität abgelehnt werden. Werden so genannte Sprachverbote ausgesprochen, kann dies somit einen nachhaltigen negativen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes haben.

Reflexion

Welche Bedenken, Zweifel oder Unsicherheiten habe ich in Bezug auf mehrsprachiges Aufwachsen und Erziehen? Was könnte helfen, diese abzubauen?

 

➡️ Gehen Sie bitte zum 4. Lernabschnitt "Selbstreflexion" im Menü auf der rechten Seite.

Quelle: Tracy, Rosemarie (2024): Mit vielen Sprachen aufwachsen und diese lebendig halten – wie das geht. Unter: https://www.youtube.com/watch?v=q-9Px5xxAkI&t=2s Stand: 19.08.24

Aicha: Beim Lesen des Satzes sind Ihnen bestimmt unmittelbar einige Fehler aufgefallen. Was Ihnen jedoch nicht direkt ins Auge gesprungen sein könnte, ist der richtige angewendete Satzbau. Ein bedeutender Schritt im Prozess des Spracherwerbs wurde also bereits gemeistert.

Um zu vermeiden, dass unser Blick auf mehrsprachige Kinder defizitär orientiert ist und wir sie und ihre Kompetenzen falsch einschätzen, ist es wichtig, den Blick immer wieder auf bereits vorhandene Fähigkeiten zu richten. Im Prozess des Spracherwerbs sollte der Fokus daher nicht ausschließlich auf das, was noch fehlt, bzw. welche Fehler gemacht werden, gerichtet sein. Als Fachkräfte sollten wir unsere Einstellung von der Fehlersuche hin zur Schatzsuche ändern.

➡️ Gehen Sie bitte zum 5. Lernabschnitt "Handlungsansätze für die Praxis" im Menü auf der rechten Seite.

Fallbeispiel Kita:

Aicha: Die Zwillinge Almaz und Armana, 4 Jahre alt, haben vor einem Monat angefangen, die von mir geleitete Kita zu besuchen. Das Ankommen in der Kita war für beide Zwillinge nicht einfach, besonders in den ersten zwei Wochen. Sobald die Mutter sich verabschiedet hat, haben beide Kinder lange geweint und haben sich auch nur wenig eigenständig beschäftigen können. Ich konnte in der Rolle als Erzieherin, die ebenfalls Tigrinya spricht, dafür sorgen, dass sich die Zwillinge viel wohler fühlten. Für die anderen Fachkräfte ist es weiterhin deutlich schwieriger, eine engere Beziehung zu den Kindern aufzubauen. Vielleicht haben Sie in Ihrer Kita bereits eine ähnliche Situation erlebt.

Handlungsansätze für die Beziehungsarbeit bei der sprachlichen Eingewöhnung

Interessen der Kinder aufnehmen und bspw. entsprechendes Material anbieten.

Auswahl einer ruhigen Ecke für Gespräche auf Augenhöhe

Offene Fragen stellen, natürliches Sprachverhalten (wenn das Kind über ausreichende Deutschkenntnisse verfügt)

Begegnung mit Blickkontakt

Sich Zeit für ein Gespräch nehmen, Antworten abwarten und langsam sprechen (wenn das Kind über ausreichende Deutschkenntnisse verfügt)

Einige Wörter aus der Familiensprache lernen, um Kinder zu begrüßen, zu beruhigen und zu trösten. Die Namen der Kinder richtig aussprechen.

Mit Bestätigung und Anerkennung arbeiten: “Was Du alles weißt, dass wusste ich nicht”

Einsatz bildgestützter Kommunikation: Wir möchten Ihnen an dieser Stelle das IRC  Bildkarten-Set empfehlen. Weitere Sammlungen von Symbolen finden Sie in unserem Padlet.

 

Affektive Ausdrücke wie “oh, ah” lenken die Aufmerksamkeit des Kindes und ist sprachanregend (wenn das Kind über ausreichende Deutschkenntnisse verfügt)

Mit Gesten und Mimik kommunizieren

Musik in der Muttersprache im Hintergrund

Handlungsbegleitend sprechen, auf Dinge zeigen (wenn das Kind über ausreichende Deutschkenntnisse verfügt)

Handlungsansätze für die Elternarbeit bei der sprachlichen Eingewöhnung

Zu Beginn der Beziehungsarbeit ist es wichtig, offen und interessiert auf Eltern und Familien zuzugehen und sich im Alltag unverbindlich mit ihnen auszutauschen. Aufgrund früherer Erfahrungen könnten Eltern und Familien das Gefühl haben, dass ihre Mehrsprachigkeit in der Einrichtung nicht erwünscht ist. Der Schlüssel ist: den Familien zu vermitteln, dass Sprachvielfalt wertgeschätzt und als Mehrwert für Kinder und die Einrichtung angesehen wird. Einige Ideen für die Praxis an dieser Stelle sind:

### Platzhalter ###

Aushang einer Liste der von den Fachkräften gesprochenen Sprachen

Sie können eine Liste mit den Sprachen des Personals aushängen, aus der ersichtlich ist, wer welche Sprache spricht.

Gestik, Mimik, Tonfall, Körpersprache und Symbolik

Denken Sie daran, dass Zugang, Respekt und Vertrauen auch ohne gesprochene Sprache hergestellt werden können. Gestik, Mimik, Tonfall, Körpersprache und Symbolik können viel aussagen.

Nutzung der Sprachmittler*innen

Dies ermöglicht eine oft intensivere, genauere und umfangreichere Kommunikation. Informieren Sie regelmäßig über die Möglichkeiten in der Kommune, Sprachmittler*innen bei geplanten Terminen einzusetzen. Nur zur Not (z.B. Unfall) oder bei allgemeinen Themen („Morgen machen wir einen Ausflug”) dürfen andere Eltern ohne Absprache oder Zustimmung der Personen als Sprachmittler*innen eingesetzt werden. Beachten Sie in allen Fällen, dass Kinder oder ihre älteren Geschwister nie als Übersetzer*innen fungieren sollten, selbst wenn die Familie dies wünschen sollten.

Stellen Sie bei der Verwendung digitaler Tools zum Übersetzen sicher, dass Sie die Datenschutzbestimmungen der Dienste gelesen haben. Unter diesem Link finden Sie eine Übersicht der Sprachmittler*innen nach Bundesländern.

Austausch mit den Eltern

Zeigen Sie Ihre Offenheit für ein kurzes Gespräch. Auch wenn keine konkreten Mitteilungen von Seiten der Bildungseinrichtung vorliegen. Manche Eltern zögern, bevor sie das Personal ansprechen. Wenn Sie den ersten Schritt machen, werden Sie die Eltern möglicherweise motivieren, etwas Wichtiges oder Aufschlussreiches mitzuteilen. Denken Sie immer daran, einfache Sprachformen zu verwenden: kurze Sätze, alltägliche Wörter, langsames, aber natürliches Sprechtempo. Nutzen Sie in den Gesprächen die Gelegenheit, den Eltern Fragen zu stellen, die sich auf die Interessen und Bedürfnisse der Kinder beziehen: z.B. Vorlieben des Kindes für Spielzeug, Musik oder Essen sowie Gebrauch von Wortschöpfungen.

Mehrsprachige Vorleseangebote

Laden Sie die Eltern in die Bildungseinrichtung ein, um ihnen die Möglichkeit zu geben, Bücher vorzustellen und diese in ihrer Familiensprache vorzulesen. Vor allem geht es dabei um die Wertschätzung der Sprachenvielfalt in der Kita/Schule und besonders der Kinder, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Andere Kinder finde derartige Vorleseangebote ebenfalls spannend, auch wenn sie die Vorlesesprache nicht verstehen. Es ist für alle Kinder wichtig, Kontakt zu anderen Sprachen zu haben und zu lernen, wie man aus der Kombination zwischen Bildern, Kontext, onomatopoetischen Wörter und neuer Sprache Sinn erschließen kann. Es gibt auch viele Bücher, die in mehreren Sprachen herausgegeben wurden. Diese können parallel gelesen werden.

Verleih von mehrsprachigen Büchern an Eltern

Eltern können die Geschichte zu Hause in ihrer Familiensprache vorlesen. Auf diese Weise lernen die Kinder die Geschichte kennen. Wenn das Buch in der Bildungseinrichtung vorgelesen wird, sind die Kinder bereits mit der Handlung vertraut.

Nutzung von Materialien zur bildgestützten Kommunikation

Bildgestützte Kommunikation kann die alltägliche Kommunikation mit Familien mit geringen Deutschkenntnissen ergänzen. An dieser Stelle empfehlen wir die IRC-Bildkarten oder das „Bildbuch: Kita-Alltag“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Buch enthält auf über 70 Seiten anschauliche Zeichnungen typischer Situationen und Abläufe aus dem pädagogischen Alltag.

Die Nutzung eines Eingewöhnungsbuches

Wenn die zeitlichen und personellen Ressourcen vorhanden sind, kann ein Eingewöhnungsbuch mit Bildern vom Team, den Räumen der Bildungseinrichtung und den Gegenständen mit ihren deutschen Bezeichnungen erstellt werden. Sie können unter den Bildern leere Felder einfügen, damit die Eltern zusammen mit den Kindern die Namen in der jeweiligen Familiensprache eintragen können.

Überblick über externe Angebote

Ein Überblick über Aktivitäten wie Kinderturnen, musikalische Früherziehung, sportliche und erlebnispädagogische Angebote sowie Veranstaltungen der Gemeinde, wie z.B. Familiennachmittage, kann Kinder und ihre Freund*innen dazu motivieren, gemeinsam teilzunehmen. Dies trägt dazu bei, ihr Zugehörigkeitsgefühl zu stärken.

Interkultureller Kalender

Sie können mit den Familien einen interkulturellen Kalender erstellen und die Feste verschiedener Kulturen in die Kita-/Schulaktivitäten einbeziehen. Nutzen Sie die Gelegenheit und verbinden Sie diese Tage mit neuen Spielen, kulinarischen Aktivitäten oder Ausflügen.

Nutzung der Familiensprache

Motivieren Sie die Eltern weiter, sich viel und über diverse Themen mit dem Kind in der Familiensprache zu unterhalten. Vermitteln Sie den Eltern, dass dies nicht nur der weiteren Entwicklung der Familiensprache dient, sondern dem Kind auch den Erwerb der deutschen Sprache erleichtert. Kinder lernen neue Sprachen auf der Grundlage der bereits bekannten Sprache(n).

Je besser das Kind die erste(n) Sprache(n) beherrscht, desto effektiver kann es die neue Sprache lernen.

Reflexion

Nehmen Sie diese Fragen zur Reflexion mit in Ihr Team oder beantworten sie diese eigenständig:

  • Welche Gewohnheiten oder Rituale haben wir in der Kita/Schule, die bei neuen Familien das Zugehörigkeitsgefühl fördern (Geburtstagskalender? Liederliste? Fotos von den Kindern an ihren Fächern/Haken?
  • Wie können wir zukünftig die gemeinsame Kommunikation gestalten und wichtige Informationen übermitteln, ohne die Sprache der Familie zu sprechen? (Bilder, Gegenstände, Vorlagen zum Ankreuzen, Sprachmittler*innen, Übersetzungen)
  • Wie zeige ich den Eltern meine Anerkennung?

Für weitere Reflexionsfragen zum Thema, nutzen Sie unser Toolkit Familienzusammenarbeit

➡️ Gehen Sie bitte zum 5. Lernabschnitt "Handlungsansätze für die Praxis" im Menü auf der rechten Seite.

Aicha: Im Folgenden finden Sie vier Bildkarten, auf denen verschiedene Räumlichkeiten und Aktivitäten in Bildungseinrichtungen dargestellt sind. Die meiste Zeit verbringen die Kinder im Gruppenraum. Im Eingangsbereich treffen sich Familien, Kinder und Erzieher*innen mehrmals täglich, wenn auch nur kurz. Das Mittagessen und der Morgenkreis sind sehr wichtige Strukturen, in denen die Erzieher*innen mit den Kindern in einen besonderen Austausch treten. Durch das Anklicken des gelben Informationssymbols auf den jeweiligen Bildkarten, finden Sie Ideen und Anregungen für eine mehrsprachige Gestaltung der Umgebung und Aktivitäten in Ihrer Einrichtung.

Einige dieser Ideen beziehen sich auf den Einsatz bildgestützter Kommunikation. Hier ist es wichtig, dass die Arbeit mit Bildern und Symbolen von den Fachkräften sprachlich begleitet wird, damit die Kinder die Wörter und ihre Verwendung in Sätzen immer wieder hören und so ihren Wortschatz erweitern.

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  • Anbringung von QR-Codes an den Wänden, über die die Familien Sprachanregungen zum Mitnehmen erhalten.
  • Erstellung eines Willkommensbuches oder einer Willkommenstafel mit anschaulichen Zeichnungen typischer Situationen und Abläufe aus dem pädagogischen Alltag.
  • Einrichtung einer Leihbibliothek/Tauschregale für Familien, in der Bücher in den Herkunftssprachen der Familien zu finden sind (Familien können sich an der Gestaltung beteiligen).
  • Aufhängen von sprachanregenden Fotos von Lieblingsorten, kulturellen Festen, Held*innen der Kinder (im Austausch mit den Familien).
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  • Am Türrahmen, am Tisch oder als Kommunikationstafel, Piktogramme/Symbole in Augenhöhe der Kinder anbringen (mit Klettverschluss oder Magnet versehen).
  • Mehrsprachige und Vielfalt repräsentierende Bücher aufnehmen, Vorleseangebote mehrsprachig gestalten.
  • Gestaltung von Bilderbuchkinos oder Erzählkarten in verschiedenen Sprachen mit Hilfe von Familien und/oder Fachleuten mit Migrations- und Fluchterfahrung.
  • Nutzung des Geschichtenwürfels
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  • Speiseplan mit Fotos der Gerichte
  • Mehrsprachige Tischspruch-Karten
  • Familienrezepte in die Mahlzeiten der Einrichtung integrieren und damit Sprachanlässe schaffen
  • Gestaltung von Plakaten "Was esse ich zu Hause?" mit den Familien
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  • Einführung in den Ablauf des Morgenkreises mit Bildkarten, auf denen die einzelnen Programmpunkte zu sehen sind (Symbolgestützte Kommunikation).
  • Begrüßungslieder auf verschiedenen Sprachen singen
  • Morgenkreisablauf mit Bildkarten einführen, worauf einzelne Programmpunkte zu sehen sind.
  • Eine Morgenkreis-Tasche mit mehrsprachigen Liedern, Fingerspiel, Mitmachgedichte, die von den Kindern gezogen werden können.
  • Familien als Gäste und Übersetzer*innen in den Morgenkreis einbeziehen

Digitale Tools für den mehrsprachigen Kita-Alltag

Sam: Wie bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, ist die Anschaffung digitaler Werkzeuge nicht unbedingt erforderlich, um eine sprachanregende Lernumgebung zu gestalten. Wir haben Ihnen viele analoge Praxisideen vorgestellt. Dennoch möchten wir Ihnen nun unsere drei beliebten digitalen Tools präsentieren, die das mehrsprachige Umfeld in Ihrer Bildungseinrichtung bereichern können: der sprechende Stift, die interaktive Sprachtafel und die Sprachbuttons/Big Points. Auf den folgenden Seiten finden Sie technische Einführungen zu diesen Tools sowie deren Anwendungsmöglichkeiten im pädagogischen Alltag, falls Sie sie noch nicht kennen oder in Ihrer Bildungseinrichtung einsetzen.

Der sprechende Stift

Bei sprechenden Stiften werden die Aufnahmen auf kleinen Aufklebern gespeichert. Durch Antippen der ausgewählten Aufkleber mit dem Stift werden diese einzeln besprochen und so die Aufnahmen (bis zu 10 Minuten pro Aufkleber) kinderleicht durchgeführt. Die Aufnahmen können danach direkt mit dem Stift abgespielt werden. Die Aufkleber können überall angebracht werden, z.B. auf Büchern oder Spielzeug. Der Nachteil ist, dass zum Abspielen der Aufnahmen auf dem Sticker immer der Stift benötigt wird.

Für die Einsatzmöglichkeiten, die Sie mit dem sprechenden Stift in Ihrem pädagogischen Alltag umsetzen können, klicken Sie bitte auf die Fragezeichen.

  • Anbringung von QR-Codes an den Wänden, über die die Familien Sprachanregungen zum Mitnehmen erhalten.
  • Erstellung eines Willkommensbuches oder einer Willkommenstafel mit anschaulichen Zeichnungen typischer Situationen und Abläufe aus dem pädagogischen Alltag.
  • Einrichtung einer Leihbibliothek/Tauschregale für Familien, in der Bücher in den Herkunftssprachen der Familien zu finden sind. Die Familien können sich an der Gestaltung beteiligen.
  • Aufhängen von sprachanregenden Fotos von Lieblingsorten, kulturellen Festen, Held*innen der Kinder (im Austausch mit den Familien)
  • Am Türrahmen, am Tisch oder als Kommunikationstafel, Piktogramme/Symbole in Augenhöhe der Kinder anbringen. (Mit Klettverschluss oder Magnet versehen.)
  • Mehrsprachige und Vielfalt repräsentierende Bücher aufnehmen, Vorleseangebote mehrsprachig gestalten
  • Gestaltung von Bilderbuchkinos oder Erzählkarten in verschiedenen Sprachen mit Hilfe von Familien und/oder Fachleuten mit Migrations- und Fluchterfahrung.
  • Nutzung des Geschichtenwürfels
  • Speiseplan mit Fotos der Gerichte
  • Mehrsprachige Tischspruch-Karten
  • Familienrezepte in die Mahlzeiten integrieren und damit Sprachanlässe schaffen
  • Gestaltung von Plakaten "Was esse ich zu Hause?" mit den Familien
  • Einführung in den Ablauf des Morgenkreises mit Bildkarten, auf denen die einzelnen Programmpunkte zu sehen sind. (Symbolgestützte Kommunikation)
  • Begrüßungslieder auf verschiedenen Sprachen
  • Morgenkreisablauf mit Bildkarten einführen, worauf einzelne Programmpunkte zu sehen sind.
  • Eine Morgenkreis-Tasche mit mehrsprachigen Liedern, Fingerspiel, Mitmachgedichte die von den Kindern gezogen werden können.
  • Familien als Gäste und Übersetzer*innen in den Morgenkreis einbeziehen

Interaktive Sprachtafel

Die Sprachtafel besteht aus transparenten Einstecktaschen, in die Bilder gesteckt werden und einer gleichen Anzahl runder Knöpfe, über die Audioaufnahmen gemacht und gespeichert werden können. Wird der Knopf einer Tasche gleichzeitig mit dem Aufnahmeknopf des Sprachgerätes gedrückt, nimmt die Box eine 30-sekündige Nachricht auf. Sie können durch den integrierten Lautsprecher direkt abgespielt werden.

Bildkarten oder Fotos in den transparenten Taschen können jederzeit gewechselt werden.

Für die Einsatzmöglichkeiten, die Sie mit der interaktiven Tafel in Ihrem pädagogischen Alltag umsetzen können, klicken Sie bitte auf die Fragezeichen.

  • Anbringung von QR-Codes an den Wänden, über die die Familien Sprachanregungen zum Mitnehmen erhalten.
  • Erstellung eines Willkommensbuches oder einer Willkommenstafel mit anschaulichen Zeichnungen typischer Situationen und Abläufe aus dem pädagogischen Alltag.
  • Einrichtung einer Leihbibliothek/Tauschregale für Familien, in der Bücher in den Herkunftssprachen der Familien zu finden sind: (Familien können sich an der Gestaltung beteiligen.)
  • Aufhängen von sprachanregenden Fotos von Lieblingsorten, kulturellen Festen, Held*innen der Kinder (im Austausch mit den Familien)
  • Am Türrahmen, am Tisch oder als Kommunikationstafel, Piktogramme/Symbole in Augenhöhe der Kinder anbringen. (Mit Klettverschluss oder Magnet versehen.)
  • Mehrsprachige und Vielfalt repräsentierende Bücher aufnehmen, Vorleseangebote mehrsprachig gestalten
  • Gestaltung von Bilderbuchkinos oder Erzählkarten in verschiedenen Sprachen mit Hilfe von Familien und/oder Fachleuten mit Migrations- und Fluchterfahrung.
  • Nutzung des Geschichtenwürfels
  • Speiseplan mit Fotos der Gerichte
  • Mehrsprachige Tischspruch-Karten
  • Familienrezepte in die Mahlzeiten integrieren und damit Sprachanlässe schaffen
  • Gestaltung von Plakaten "Was esse ich zu Hause?" mit den Familien
  • Einführung in den Ablauf des Morgenkreises mit Bildkarten, auf denen die einzelnen Programmpunkte zu sehen sind. (Symbolgestützte Kommunikation)
  • Begrüßungslieder auf verschiedenen Sprachen
  • Morgenkreisablauf mit Bildkarten einführen, worauf einzelne Programmpunkte zu sehen sind.
  • Eine Morgenkreis-Tasche mit mehrsprachigen Liedern, Fingerspiel, Mitmachgedichte die von den Kindern gezogen werden können.
  • Familien als Gäste und Übersetzer*innen in den Morgenkreis einbeziehen

Sprachbuttons/ Big Point

Sprachbutton/Big Point ist ein sehr beliebtes digitales Hilfsmittel der unterstützten Kommunikation. Das Aufnehmen und Abspielen der Tonaufnahmen erfolgt durch Drücken des großen Deckels. In die transparenten Deckel können Bild-, Wortkarten, Fotos eingesetzt und jederzeit ausgetauscht werden. Sie haben zwar nur eine Aufnahmekapazität von 30 Sekunden, aber das Abspielen der Aufnahmen ist sehr leicht und sie können anschließend an die Wand gehängt werden.

Für die Einsatzmöglichkeiten, die Sie mit den Sprachbuttons in Ihrem pädagogischen Alltag umsetzen können, klicken Sie bitte auf die Fragezeichen.

  • Guten-Morgen/ Tschüss Sprachbuttons auf verschiedenen Sprachen die im Eingangsbereich der Gruppenräume aufgehängt werden können. (zur Nutzung durch die Kinder beim Betreten des Gruppenraumes)
  • Spiel über Gefühle, bei dem die Kinder die Möglichkeit haben, die Namen der Gefühle in verschiedenen Sprachen zu hören.
  • Lieder/Reime Sprachbuttons in verschiedenen Sprachen

➡️ Gehen Sie bitte zum 7. Lernabschnitt "Quiz" im Menü auf der rechten Seite.

Quiz

Reflexionsfrage für Ihr Team: über Rollen im Kontext von Mehrsprachigkeit nachdenken

Die Linguistin und Professorin Ofelia Garcia, die seit langem zum Thema Mehrsprachigkeit forscht und lehrt, hat sich mit den verschiedenen Rollen der Erzieher*innen auseinandergesetzt. Klicken Sie auf die gelben Informationssymbole, um mehr über die jeinzelnen Rollen zu erfahren.

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Detektiv*in

  • Kinder in ihren (sprachlichen) Handlungen beobachten und dokumentieren
  • Kommunikationsversuche der Kinder wahrnehmen und beantworten
  • Beobachten, worauf die Kinder ihre Aufmerksamkeit und ihr Interesse lenken
  • Schauen, auf welcher Sprachentwicklungsstufe sich die Kinder befinden
  • Kenntnis über Familiensprachen 
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Architekt*in

  • Gestaltung einer sprachanregende Lernumgebung, d.h. eine Umgebung zu schaffen, die Sprachen und Kulturen der Kinder fördert und ihnen Raum gibt, sich auszudrücken
  • Auseinandersetzung mit der Frage: „Was können wir über Visualisierungen vermitteln, um sprachliche Barrieren leichter zu überwinden?“
  • Sprachenvielfalt sicht- & hörbar machen
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Helfer*in

  • Kindern sprachliche Brücken anbieten z.B. über Piktogramme, über einzelne Wörter in der Muttersprache
  • Päd. Fachkräfte, die die Erstsprachen der Kinder sprechen, dazu ermutigen, diese aktiv zu nutzen

Denken Sie jetzt einzeln oder im Team darüber nach, welche Kolleg*innen welche Rollen einnehmen. Wurden die Rollen aus eigenem Wunsch heraus gewählt oder aus Bedarf zugewiesen? Werden dabei die Interessen und Kompetenzen der Fachkräfte berücksichtigt?

Bitte bestätigen Sie, dass Sie das Modul 6 abgeschlossen haben:

Quellen

Albers, Timm (2023): Warum wird Mehrsprachigkeit an Schulen als Defizit betrachtet? TEDxBolzano. Unter: https://www.youtube.com/watch?v=MSXbGGSX1kY Stand: 26.07.24

Dintsioudi, Anna; Krankenhagen, Julia (2020): Mehrsprachigkeit in der Bildungseinrichtung von Anfang an gut begleiten. Unter: https://www.nifbe.de/images/nifbe/Infoservice/Mehrsprachigkeit_Druck.pdf Stand: 26.07.24

Gantefort, Christoph; Maahs, Ina-Maria (2020): Translanguaging. Mehrsprachige Kompetenzen von Lernenden im Unterricht aktivieren und wertschätzen. Pro DaZ an der Universität Duisburg-Essen.

Kolb, Nadine; Fischer, Uta (2019):QITA Qualität in zwei- und mehrsprachigen Kindertageseinrichtungen Kriterienhandbuch für den Bereich Sprache und Mehrsprachigkeit. Unter: https://hilpub.uni-hildesheim.de/entities/publication/56062bdf-10bc-42b8-b504-089a87b8e657/details Stand: 26.07.24

Marinis, Theo (2022): Mythen und Realität über Mehrsprachigkeit. Unter: https://www.youtube.com/watch?v=Ru_sWsLwxqg Stand 26.07.24

Müller, Anja; Schulz, Petra; Tracy, Rosemarie (2018): Kapitel 3: Spracherwerb. In: Konzepte zur Sprach- und Schriftsprachförderung entwickeln. Stuttgart: Kohlhammer.

Panagiotopoulou, Argyro (2016):Mehrsprachigkeit in der Kindheit Perspektiven für die frühpädagogische Praxis. Unter: https://www.weiterbildungsinitiative.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen/old_uploads/media/Exp_Panagiotopoulou_web.pdf Stand: 26.07.24

Tracy, Rosemarie (2014): Was brauchen Kinder zum Spracherwerb? Unter: https://www.youtube.com/watch?v=prCbpoi-3KI Stand 26.07.24

Tracy, Rosemarie (2015): Wie viele Sprachen passen in einen Kopf bzw. in eine Schule? Unter: https://www.youtube.com/watch?v=vTK5-HSjbjs Stand: 26.07.24

Tracy, Rosemarie (2020): Sprachförderung, Professionalisierung von Fachkräften, Wandel von Bildungsorg. Unter: https://www.youtube.com/watch?v=FzX5kDZHTEc Stand: 26.07.24

Tracy, Rosemarie (2020): Sprachförderung, Professionalisierung von Fachkräften, Wandel von Bildungsorganisationen. Unter: https://www.youtube.com/watch?v=FzX5kDZHTEc Stand: 26.07.24

Tracy, Rosemarie (2024): Mit vielen Sprachen aufwachsen und diese lebendig halten – wie das geht. Unter: https://www.youtube.com/watch?v=q-9Px5xxAkI Stand: 26.07.24

Schäfer, Karin: Sprachbildung in Kits (Podcast). Unter: https://podcasters.spotify.com/pod/show/sprachbildung-in-Bildungseinrichtungs/episodes/04-Vernderungen-im-Spiel---Kommunikations--und-Sprachverhalten-e1nu7d7 Stand: 26.07.24

Schäfer, Karin; Küpelikilinc, Nicola (2022): Sprachbildung in Bildungseinrichtungs. Folge: Mehrsprachigkeit (Podcast) Unter: https://podcasters.spotify.com/pod/show/sprachbildung-in-Bildungseinrichtungs/episodes/03-Mehrsprachigkeit-e1lae2s Stand 26.07.24

Wiese, Heike; Tracy, Rosemarie; Sennema, Anke (2020): Deutschpflicht auf dem Schulhof? Warum wir Mehrsprachigkeit brauchen.Berlin: Duden.

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und überlegen Sie, welchem Kind aus Ihrem Arbeitskontext es guttun würde, Affirmationen zu üben. Schauen Sie sich dann das Affirmationskartenset des Projekts Vor-Sprung in Ruhe an und wählen Sie eine Karte aus, die zu diesem Kind passt. Überlegen Sie, wie Sie diese Karte nutzen können, um mit dem Kind zusammenzuarbeiten. Nutzen Sie dazu wieder ihren bereitgelegten Stift und Papier

 

Das Kind, an das ich denke, ist immer sehr bemüht, keine Fehler zu machen. Wenn es mal einen Fehler macht, ist die Reaktion sehr stark. Oft reagiert das Kind mit großer Wut, die es gegen sich selbst und manchmal auch gegen andere richtet.

Nehmen Sie sich gerne einen Moment Zeit und schauen Sie sich das Affirmationskartenset des Projekts Vor-Sprung in Ruhe an.

Wählen Sie dann eine Karte aus, die zu diesem Kind passt. Überlegen Sie sich, wie Sie diese Karte nutzen können, um mit dem Kind zusammenzuarbeiten. Nutzen Sie dazu wieder ihren bereitgelegten Stift und Papier.

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und beantworten Sie zu der von Ihnen gewählten Affirmation folgende Fragen. Nutzen Sie dazu gerne ihren bereitgelegten Stift und Papier. 

➡️ Welche Affirmation haben Sie ausgewählt?

➡️ Was für ein Gefühl löst die ausgewählte Affirmation in Ihnen aus?

➡️ Welcher negative Glaubenssatz könnte hinter dieser Affirmation stecken? Bzw. wie könnten Sie die ausgewählte Affirmation ins Negative umformulieren?

➡️ Können Sie sich erinnern, woher dieser negative Glaubenssatz kommt? Von Ihren Eltern? Aus der Schule?

➡️ Wo schränkt Sie dieser negative Glaubenssatz ein? Wo macht er Ihnen das Leben schwer oder hindert Sie daran etwas zu tun?