Die Photo-Voice Methode: partizipative Fotografie

Was versteht man unter der Photo-Voice-Methode?

Ein Photo-Voice Workshop ist eine partizipative Methode, die Fotografie nutzt, um die Perspektiven und Stimmen der Teilnehmenden sichtbar zu machen. Im Rahmen des Projekts Klickwinkel wurde diese Methode angewandt und die Ergebnisse in einer Ausstellung präsentiert.

Die Bedeutung und Vorteile von partizipativer Fotografie

Partizipierende Fotografie bedeutet: alle Teilnehmenden werden aktiv eingebunden. Daher eignet sich das Photo-Voice-Format besonders gut für Teambuilding-Aktivitäten, Gruppenarbeiten, Forschungszwecke, Evaluation und Monitoring sowie für Trauma- und psychosoziale Unterstützung.

Persönliche, alltagsnahe Situationen und Bedingungen werden durch das Werkzeug des Fotografierens analysiert und visualisiert.

Wie kann die Photo-Voice Methode in der Praxis umgesetzt werden?

In Form von Workshops lernen die Teilnehmenden die Grundlagen der Fotografie, fördern die Gruppenbildung und bauen Vertrauen auf. Diese Workshops können sowohl einzeln als auch in einer Reihe stattfinden. Ein besonders schönes Ziel und Abschluss einer solchen Workshopreihe ist eine Ausstellung. Dabei einigt sich die gesamte Gruppe auf ein gemeinsames Thema, und die Teilnehmenden präsentieren ihre dabei entstandenen Fotos. Parallel zu der Vorbereitung der Ausstellung können die Teilnehmenden durch kleine Fotoaufgaben das Fotografieren besprechen und üben sowie die Nachbereitung der Fotos, wie z.B. die Bildbearbeitung und -beschriftung. Nach der Ausstellung gibt es ein Abschlusstreffen zur Auswertung und Reflexion des entstandenen Materials.

Ein beispielhafter Ablauf eines ersten Workshops:

  1. Kennenlernspiel mit Fotos: Was sehe ich? Was siehst du? Was spricht mich an? Was spricht mein Gegenüber an? Was sagen Fotos über uns? Was können wir voneinander lernen?
  2. Einführung in Grundlagen der Fotografie: Bildkomposition und Darstellung verschiedener Perspektiven anhand der Photo-Voice-Methode
  3. Einführung in die Kameratechnik, die im Workshop verwendet wird
  4. Übung: 30 Minuten freies Fotografieren
  5. Präsentation und Besprechung der entstandenen Fotografien

Zum Workshopabschluss gäbe es zudem die Option, sich auf eine Challenge gemeinsam zu einigen, die die Teilnehmenden bis zum nächsten Treffen bearbeiten.

Ideen und Themen zum Fotografieren:

Photo Hunt im Workshop oder als Hausaufgabe für Zuhause:

  • Selbstportrait: Dinge aus der Tasche
  • Veränderung: persönlich, beruflich oder in der Gesellschaft
  • Erinnerung: eine Erinnerung (Aktivität, Gegenstand) aus der Kindheit, die prägend sind
  • Gegensätze vs Gemeinsamkeiten, alt vs. neu etc.
  • Was ist für dich Zuhause?

Beispielhafte Übungen:

  • Beschreibungen: in Gruppen, es gibt 10 Fotos und 10 Wörter. Die Gruppe muss Fotos und Wörter einander zuordnen – dann wird geschaut, wie jede Gruppe die Zuordnung vorgenommen hat
  • Gemeinsamkeiten: in Gruppen (2-3) sollen Gemeinsamkeiten gefunden. Anschließend soll eine Gemeinsamkeit der Gruppenmitglieder in Form eines Fotos dargestellt werden

Die Photo-Voice Methode ermöglicht es, auf kreative und partizipative Weise wichtige und/oder persönliche Themen zu beleuchten und die Teilnehmenden aktiv in den Reflexionsprozess einzubinden. ie fördert nicht nur die individuelle Kreativität und das technische Verständnis der Fotografie, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl und das Vertrauen innerhalb der Gruppe. Photo-Voice kann eine Perspektive ausdrücken, wenn Worte fehlen.

Im Rahmen der deutschen Programme von IRC Deutschland wurde das Projekt Klickwinkel (Projektlaufzeit: 2024-2026) mit genau diesem Format durchgeführt. Die Ergebnisse bzw. die von den Teilnehmenden ausgewählten Fotos für die finale Ausstellung sowie eine Kurzvorstellung der Fotograf*innen können Sie hier einsehen.

Photo: Jan for the IRC

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und überlegen Sie, welchem Kind aus Ihrem Arbeitskontext es guttun würde, Affirmationen zu üben. Schauen Sie sich dann das Affirmationskartenset des Projekts Vor-Sprung in Ruhe an und wählen Sie eine Karte aus, die zu diesem Kind passt. Überlegen Sie, wie Sie diese Karte nutzen können, um mit dem Kind zusammenzuarbeiten. Nutzen Sie dazu wieder Ihren bereitgelegten Stift und Papier

 

Das Kind, an das ich denke, ist immer sehr bemüht, keine Fehler zu machen. Wenn es mal einen Fehler macht, ist die Reaktion sehr stark. Oft reagiert das Kind mit großer Wut, die es gegen sich selbst und manchmal auch gegen andere richtet.

Nehmen Sie sich gerne einen Moment Zeit und schauen Sie sich das Affirmationskartenset des Projekts Vor-Sprung in Ruhe an.

Wählen Sie dann eine Karte aus, die zu diesem Kind passt. Überlegen Sie sich, wie Sie diese Karte nutzen können, um mit dem Kind zusammenzuarbeiten. Nutzen Sie dazu wieder Ihren bereitgelegten Stift und Papier.

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und beantworten Sie zu der von Ihnen gewählten Affirmation folgende Fragen. Nutzen Sie dazu gerne Ihren bereitgelegten Stift und Papier.

➡️ Welche Affirmation haben Sie ausgewählt?

➡️ Was für ein Gefühl löst die ausgewählte Affirmation in Ihnen aus?

➡️ Welcher negative Glaubenssatz könnte hinter dieser Affirmation stecken? Bzw. wie könnten Sie die ausgewählte Affirmation ins Negative umformulieren?

➡️ Können Sie sich erinnern, woher dieser negative Glaubenssatz kommt? Von Ihren Eltern? Aus der Schule?

➡️ Wo schränkt Sie dieser negative Glaubenssatz ein? Wo macht er Ihnen das Leben schwer oder hindert Sie daran etwas zu tun?